Die Kur

DHV-Gütesiegel Die Kur®

Eine Kur ist ein auf die Gesundheit ausgerichteter Aufenthalt in einem der deutschen Heilbäder und Kurorte. Die Kur umfasst ein breites Spektrum von Therapieverfahren, die je nach Schwere des Krankheitszustandes differenziert zur Vorsorge, Rehabilitation bzw. Linderung bei chronischen Erkrankungen eingesetzt werden. In der neuen Sozialgesetzgebung wird der Begriff „Kur“ nicht mehr verwendet.

Hier finden Sie Hilfen zu allen wichtigen Fragen rund um das Thema "Kur", auch zur Auswahl des richtigen Ortes. Sie erfahren, ob zum Beispiel ein heilklimatischer Kurort, ein Moorheilbad oder ein Mineral- oder Thermalheilbad die größten Heilungschancen für Sie bietet.

Deutsche Heilbäder und Kurorte sind europaweit qualitätsführend und gelten als Gesundheitskompetenzzentren. Der wohnortfremde Aufenthalt in einem der Zentren - raus aus dem stressigen Alltag - erzielt unter Anwendung der ortstypischen, natürlichen Heilmittel und Heilverfahren deutlich höhere Heilungserfolge.

Gesund bleiben mit der Kraft der Natur

An einigen, ganz speziellen Orten in unserem Land hat es Mutter Natur besonders gut mit uns gemeint: nämlich dort, wo die natürlichen Heilmittel vorkommen. Nicht umsonst sind sie die wichtigste Voraussetzung dafür, dass sich ein Kurort so bezeichnen darf. Selbst in unserer hochmodernen Zeit mit ausgeklügelten Innovationen und bahnbrechenden medizinischen Neuerungen haben sie nicht an Bedeutung verloren. Ganz im Gegenteil: Wenn es um die Gesundheit geht, sind es oft die einfachen Dinge, die eine große Wirkung erzielen.  

Natürliche Heilmittel

Sie ist unsichtbar und dennoch unsere wichtigste Lebensgrundlage: die Luft zum Atmen. Sie ist einfach überall, und da wir sie einatmen ohne darüber nachzudenken, ist uns ihre Bedeutung oft gar nicht bewusst. Erst wenn sie krank macht - wenn sie beispielsweise mit Schadstoffen, Pollen oder Schimmel belastet ist - wird deutlich, welche wichtige Rolle sie für unsere Gesundheit spielt.

In deutschen Kurorten und Heilbädern können Sie sicher sein, dass die Luft rein ist. Statt Industrie oder vielspurigen Autobahnen finden Sie Alleen, Kurparks und vielerorts riesige Wälder oder eine frische Meeresbrise. Bei jedem Ihrer rund zwanzigtausend Atemzüge am Tag fließt sauerstoffreiche, pollenarme und unbelastete Luft in Ihre Lungen. Die Atemwege werden befreit, die Durchblutung gefördert und das Immunsystem gestärkt.

Frische Luft finden Sie in all unseren Heilbädern. In den Heilklimatischen Kurorten wird sie grundsätzlich zur Linderung von Beschwerden genutzt. Ob trockene Kälte in den Bergen oder hohe Luftfeuchte unter Tage, ob sonnig am Meer oder schattige Wälder an Seen, hier können Sie sich regenerieren und neue Kräfte für den Alltag tanken. Experten aus Klima- und Bewegungstherapie unterstützen Sie dabei und erstellen Ihr individuelles Frischluft-Programm.

Sie ist allgegenwärtig, der Grund und Boden, auf dem wir gehen und stehen und der Name unseres Planeten. Aus ihr wachsen Pflanzen, die lebensnotwendigen Sauerstoff produzieren und die wichtiges Nahrungsmittel sind. Und sie kann noch so viel mehr.

Wissenschaftlich betrachtet könnte man sagen, die Erde ist eine Ansammlung von wichtigen Nähr- und Mineralstoffen. Und genau das ist auch das Geheimnis, warum sie zu den natürlichen Heilmitteln in deutschen Kurorten gehört. Ihre Zusammensetzung hat eine enorme Wirkung auf unseren Körper: Sie entspannt, lindert Schmerzen, hemmt Entzündungen, regt die Entschlackung an und erweitert die Blutgefäße. In Kombination mit der Fähigkeit, Wärme besonders lange zu speichern und gleichmäßig abzugeben, macht sie zu einem wohltuenden Heilmittel für viele Gesundheitsprobleme.

Moor, Lehm und Fango, Kreide, Peloide und Heilgase wie Radon – sie alle sind irdischen Ursprungs und kommen in Kurorten und Heilbädern vor. Seit Jahrhunderten werden sie bereits zur Erholung und Regeneration eingesetzt und die Verfahren im Laufe der Zeit immer weiter entwickelt. Wenn Sie heute in ein Moorheilbad fahren, können Sie sicher sein, die bestmögliche Behandlung zu erhalten. Und oben drauf sind ein Bad im Moor oder eine Kreide-Maske ein Erlebnis, an das man sich gern erinnert!

Rund 120 Liter Wasser verbraucht jeder Deutsche im Durchschnitt pro Tag. Wir nutzen es so selbstverständlich wie die Luft zum Atmen. Dass Wasser aber noch viel mehr kann als Durst löschen und sauber machen, können Sie in den Heilbädern und Kurorten erleben.

Der menschliche Körper besteht zu zwei Dritteln aus Wasser, da ist es nicht verwunderlich, dass es für die Gesundheit so wertvoll ist. Ob Baden, Trinken oder Inhalieren – die Art und Weise der Anwendung ist genauso vielseitig wie die Wirkung groß. Im Wasser fühlen wir uns schwerelos, können uns treiben lassen. Gelenke werden entlastet und Muskeln entspannt, die Durchblutung angeregt. Die im Wasser gelösten Nährstoffe sind eine wahre Wohltat für ausgezehrte Körper, sie lindern so manche Beschwerden und stärken das Immunsystem.

Thermalwasser, Solewasser, Mineralwasser, Radonwasser, Meerwasser – es gibt viele und dennoch hat jedes eine einzigartige Zusammensetzung und Heilkraft. Um diese wohldosiert für Ihre Gesundheit einzusetzen, besuchen Sie Deutschlands Seeheilbäder und Seebäder, Mineral- und Thermalheilbäder sowie Kneippheilbäder und Kneippkurorte. Erfahrene Badeärzte und Therapeuten stellen Ihren Behandlungsplan genau nach Ihren Bedürfnissen und Wünschen zusammen – Sie müssen nur noch eintauchen!

Viele Heilverfahren für viele Beschwerden

Unser Körper ist schon ein faszinierendes Wunderwerk: tausende kleiner Vorgänge laufen gleichzeitig ab und greifen ineinander. Wenn alles rund läuft, fühlen wir uns wohl. Doch sobald es an einer Stelle hakt, kann der ganze Organismus aus dem Takt kommen. Es entstehen leicht „Wehwehchen“, aus denen sich ohne eine Behandlung ernsthafte gesundheitliche Probleme entwickeln können. Genau da setzen die klassischen Heilverfahren in den Kurorten an: Sie gehen dem Problem an die Wurzel, lindern und heilen es mit der Kraft der Natur. Dabei betrachten sie den Körper immer als Ganzes, um so nicht nur das eine quälende Krankheitszeichen loszuwerden, sondern auch die Widerstandskräfte zu stärken. So werden Sie schnell wieder fit und können es auch lange bleiben!

Heilverfahren

O Sole Mio!

Die erstaunliche Wirkung dieses Heilverfahrens beruht auf den Mineralien, die in der Natursole gelöst sind. Es gibt Thermalwasser in den verschiedensten Zusammensetzungen, doch alle haben einen ähnlich hohen Salzgehalt. Der Auftrieb in einem Sole-Bad ist besonders hoch, der Körper wird daher unter Wasser stark entlastet. Das ist gut für Gelenke und Muskeln, z.B. bei rheumatischen Erkrankungen oder bei Anschlussheilbehandlungen nach Knochenbrüchen.

Gesundheit von innen

Bei einer Trinkkur wird regelmäßig das natürlich vorkommende Wasser aus Heilquellen – wie der Name schon sagt - getrunken. Sie wird vom ortsansässigen Badearzt verschrieben, denn er kennt die Konzentration der wirksamen Mineralstoffanteile in „seinem“ Heilwasser genau und kann so die Menge, die zeitliche Verteilung und die Temperatur des Heilwassers für jeden Gesundheitszustand individuell bestimmen.

  • Sulfatheilwässer lösen Probleme im Darm, sie regen zusätzlich die Funktion von Galle und Bauchspeicheldrüse an.
  • Hydrogencarbonatheilwässer beruhigen einen chronisch gereizten Magen und das Kohlendioxid regt die Verdauung an.
  • Schwach mineralisierte Heilwässer haben eine reinigende Wirkung, weil der Körper durch sie zur Ausscheidung gezwungen wird.
  • Höher mineralisierte Heilwässer gleichen Mineraldefizite im Körper aus.
  • Hydrogencarbonatreiche Wässer normalisieren bei Diabetis II den Stoffwechsel und vermindern das erhöhte Durstgefühl. Außerdem reinigt das Wasser Niere, Blase und die Harnwege.

Eine Heilwasser-Trinkkur liefert mehr Calcium und Magnesium als Milch! Deshalb helfen Trinkkuren besonders auch Osteoporose-Patienten.

Die Kraft des Meeres

Abgeleitet vom griechischen Wort „Thalassa“ für „Meer“ steht die Thalasso-Therapie für Heilverfahren aus der Kraft des Meeres. Mit kaltem oder aufgewärmtem Meerwasser, der Meeresluft, mit Sonne, Algen, Kreide, Schlick und Sand können Erkrankungen gelindert und geheilt werden.

  • Die maritime Luft ist frei von Pollen, Staub und Schadstoffen und mit Salzen versetzt (so genanntes maritimes Aerosol), die schleimlösend und entzündungshemmend auf die Atemwege wirken.
  • Die Sonne und ihre UV-Strahlung haben – natürlich wohldosiert – positive Effekte auf die Knochen, das Immunsystem und die Psyche.
  • Das salzhaltige Meerwasser lindert Entzündungen und versorgt den Körper über die Haut mit wichtigen Mineralstoffen.
  • Der Wellengang kräftigt beim Baden die Muskulatur und regt die Durchblutung an, das Meeresrauschen beruhigt.
  • Packungen und Masken aus Algen, Kreide, Schlick und Sand enthalten viele Nährstoffe, wirken entschlackend, entzündungshemmend und verbessern das Hautbild.

Luft raus? Luft rein!

Dass frische Luft gut tut, wissen wir alle. Welchen bedeutenden Einfluss sie auf unsere Gesundheit hat, können Sie in den Heilklimatischen Kurorten erleben. Entscheidend ist die Stärke der so genannten Reize: Für Vorsorge-Maßnahmen ist ein anregendes Klima mit Reizen wie Kälte und Wind zu empfehlen. Zur Rehabilitation fahren Sie in reizarme Gegenden mit geringen Temperaturschwankungen und Allergenarmut. So kann der Körper all seine Kraft in die Regeneration stecken und wird nicht zusätzlich durch Umweltfaktoren belastet.

Die über 60 Heilklimatischen Kurorte in Deutschland liegen in ganz verschiedenen landschaftlichen Gebieten. An der Meeresküste weht salzhaltige Luft und durch die Spiegelung des Meeres hat die Sonne hier eine außergewöhnliche Kraft. Im Mittelgebirge herrscht ein mildes und reizarmes Sommerklima, es gibt viele Wälder, die für eine sauerstoffreiche Luft sorgen. Im Hochgebirge sind es der niedrige Luftdruck, die geringe Luftfeuchtigkeit und die hohe UV-Strahlung, die auf den Organismus einwirken und ihn fit machen.

Klimafaktoren und ihre Wirkung:

  • Kühle und Wind: Kältereize stimulieren, regen die Durchblutung an und härten ab, stärken also das Immunsystem.
  • Sonne und Licht: Die UV-Strahlung im Sonnenlicht hat – in der richtigen Dosis – einen positiven Einfluss auf die Knochen, das Immunsystem und den Kreislauf. Licht kurbelt die Serotonin-Produktion an, macht einfach glücklich und streichelt die Seele.
  • Luftreinheit: Kein Staub, keine Schadstoffe, keine Allergene, nur saubere Luft und Sauerstoff pur lassen Sie so richtig frei durchatmen und entlasten die Atemwege.

Bekannte Formen der Klima-Therapie sind die Liegekur, das Luftbad, das Sonnenbad und die Terrainkur, bei der zusätzlich zum Klima die Bewegung eine wichtige Rolle spielt. Lassen Sie sich von Ihrem Kurarzt beraten, welche Kur die richtige für Sie ist.

Nass, stark, schwarz.

Das Moor ist reich an Nährstoffen und Huminsäure und entfaltet in Verbindung mit wohltuender Wärme seine heilende Wirkung: es entspannt Muskeln und Gelenke, fördert die Durchblutung, bindet Schadstoffe und normalisiert den Stoffwechsel. Mooranwendungen umschmeicheln den Körper mit wohliger Wärme und wir können vollkommen entspannen.

Während einer Kur werden Moorbäder höchstens alle drei Tage durchgeführt. Dazu wird Torf mit Wasser zu einem dickflüssigen Schlamm vermischt und auf ca. 38 Grad erwärmt. Ein Vollbad dauert ungefähr 10 bis 20 Minuten, danach folgt eine Ruhephase von mindestens 30 Minuten, in der der Körper nachschwitzen kann, sich die aufgenommenen Nährstoffe ungestört verteilen und sich der Kreislauf wieder normalisieren kann. Moorpackungen werden gezielt auf belastete Körperteile aufgetragen und können bis zu 48 Grad warm sein oder auch kalt angewendet werden.

Weitere Anwendungsformen von Moor sind:

  • Moorkneten: Warmes Moor wird mit den Händen kräftig geknetet, wodurch die Muskulatur in den Händen gestärkt und die Durchblutung angeregt wird.
  • Moortreten: Erwärmter oder unbehandelter Torf wird in große, flache Bottiche gefüllt, in denen man dann mit den Füßen watet. Durch die Auftriebskraft und die dämpfende Wirkung beim Treten werden die Gelenke trotz Belastung geschont, Muskeln werden durchblutet und gestärkt.
  • Moortrinkkur: Bei der eher seltenen Moortrinkkur wird frisches Wasser durch Torf geleitet und anschließend getrunken. Beim Durchleiten gibt Torf viele pflanzliche Wirkstoffe an das Wasser ab, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken.

Die Kurärzte in den Moorheilbädern empfehlen Ihnen gern die optimale Mooranwendung für Ihr Wohlbefinden.

Heilgas mit positiver Ausstrahlung

Die Radon-Therapie basiert auf dem radioaktiven Edelgas Radon, das aus dem Erdboden gewonnen wird. Beim Baden oder Trinken von radon-angereichertem Quellwasser oder beim Aufenthalt in Bergwerkstollen gelangt das gering dosierte und dadurch unschädliche Heilgas in den Organismus. Es verteilt sich dort in gelöster Form und reizt die körpereigenen Schutzmechanismen. Der Stoffwechsel wird aktiviert und das Immunsystem angeregt. Heilsame Effekte werden insbesondere bei Problemen mit den Atemwegen und der Haut sowie bei rheumatischen Erkrankungen des Bewegungsapparates erzielt.

Bereits seit über 100 Jahren wird die Radon-Therapie als Heilverfahren eingesetzt. Seine schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkung hilft vor allem Menschen, die unter ernsten Erkrankungen leiden und ist daher verschreibungspflichtig. Nur ein fachkundiger (Kur-)Arzt kann beurteilen, bei welchem Krankheitsbild und welcher Konstitution diese Therapie zur Heilung beiträgt.   

Unterirdische Kur mit überirdischer Wirkung

Bei diesem Heilverfahren, auch Speläotherapie genannt, wird das einzigartige Mikroklima tief unter der Erde genutzt. In stillgelegten Bergwerken oder Höhlen herrscht neben einer kühlen Temperatur und hoher Luftfeuchtigkeit eine stabile Luftreinheit. Klar, denn so weit unter die Erdoberfläche gelangen keine Schadstoffe, Schwebestaub, Keime oder Allergene wie Pollen oder Pilzsporen.

Bei den täglichen, ca. einstündigen Liegekuren unter Tage erfahren vor allem Patienten mit Atemwegs-, Haut- oder Rheuma-Erkrankungen wohltuende Linderung. Ein Kurarzt berät Sie gern, ob die Heilstollen-Therapie für Sie geeignet ist, und auch während der Liegekur werden Sie medizinisch betreut.

Achten Sie darauf, dass Sie vor und während der Heilstollen-Therapie genügend Flüssigkeit zu sich nehmen, da der Körper in der Tiefe einem stärkeren Druck ausgesetzt ist und so der Kreislauf besser arbeiten kann. So sind Sie optimal auf den faszinierenden und entspannenden Aufenthalt unter der Erde vorbereitet!

Die Kur vom Wasserdoktor

Bereits seit der Mitte des 19. Jahrhunderts gibt es sie, die Kneipp-Kur. Namensgeber ist Sebastian Kneipp (1821-1897) aus Wörishofen, der schon früh die Bedeutung einer ganzheitlichen Behandlung erkannte und daraus ein Naturheilverfahren entwickelte. Es ist heute genau so anerkannt wie damals, nicht umsonst gibt es mittlerweile 62 anerkannte Kneippkurorte und Kneippheilbäder in Deutschland.

Es besteht aus diesen fünf Elementen:

  • Wasser: Anwendungen wie kalte oder heiße Güsse, Taulaufen oder Wassertreten stärken die Abwehrkräfte und das vegetative Nervensystem. Durch die Reize von wechselnden Temperaturen und den Wasserwiderstand werden Kreislauf, Durchblutung und Stoffwechsel angeregt. Es wirkt harmonisierend auf alle Systeme im Körper und fördert die seelische Gelassenheit.
  • Bewegung: Sie ist wichtiger Teil der Therapie: nach den Wasseranwendungen, die meist mit Kältereizen einhergehen, wird der Körper durch die Bewegung wieder aufgewärmt. Die Anregung der Durchblutung tut nicht nur dem Körper gut – durch die bei körperlicher Betätigung ausgeschütteten Endorphine, den glücklich machenden Hormonen, wird auch die Stimmung verbessert.
  • Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung aus Vollkornerzeugnissen, Frischkost, Milchprodukten, Vitaminen, Mineralsalzen, Fermenten und Spurenelementen unterstützt die Therapie von innen.
  • Heilpflanzen und Kräuter: Sie finden sich in Badezusätzen, Tinkturen, Salben, Tees und Säften und verstärken die Wirkung von Wasser und Ernährung
  • Lebensordnung: Nur wenn Körper und Seele in Balance, und wir mit uns im Reinen sind, können wir uns rundum wohlfühlen. Zur Kneipp-Therapie gehört daher ein Wechselspiel aus An- und Entspannung.

Die Kur vom Lehmpastor

Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte der Seelsorger Emanuel Felke (1856-1926) in Repelen einen ganzheitlichen Behandlungsansatz, der den Körper entgiftet und seine Selbstheilungskräfte stärkt.

Intensive Anwendungen mit den vier Felke-Elemente Lehm, Licht, Luft und Wasser, viel Bewegung und eine gesunde, biologische Ernährung stärken Körper und Geist. Sanftes Heilfasten und Lehmpackungen oder –bäder befreien den ganzen Körper zunächst schonend von Schadstoffen. Der Stoffwechsel wird angeregt, das Verdauungssystem beruhigt und Risikoparameter wie erhöhte Cholesterin- oder Leberwerte sinken ab.

Begleitet wird die Felke-Kur von kalten Bädern und Licht-Luft-Bädern, die die Durchblutung anregen, krankhafte Blutdruckwerte normalisieren und so das Immunsystem stärken.

Heilendes Fasten

Die Schroth-Kur ist ein Naturheilverfahren, das auf den Fuhrmann Johann Schroth (1798-1856) zurückgeht. Er erkannte, dass Fasten zur Heilung beiträgt. Denn eine reizarme Kost spart Energie bei der Verdauung, die so in die Regeneration des Körpers fließen kann.

Das Ziel dieser zwei- bis dreiwöchigen Kur ist eine Entgiftung und Entschlackung des Körpers, wodurch die Selbstheilungskräfte gefördert werden. Eine deutliche Gewichtsabnahme ist eine Nebenerscheinung, daher wird sie oft beispielsweise bei Adipositas empfohlen. Die Schroth-Kur ist allerdings keine Diät im üblichen Sinn, sondern eher als eine zeitlich begrenzte Fastenmaßnahme zu verstehen.

Von der ursprünglichen zur modernen Schroth-Kur

  • Die ursprüngliche Schroth-Kur besteht aus einer salz-, fett- und eiweißarmen Kost mit Reis-, Grieß- und Haferbrei, ergänzt durch gekochtes Obst und Gemüse sowie trockene Brötchen, heute oft durch "Kurgebäck" ersetzt. Nach ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen wird bei der modernen Schroth-Kur eine gesunde Mischkost eingesetzt.
  • Es gibt abwechselnde Trink- und Trockentage. Bei der klassischen Schrothkur gibt es drei Trockentage, an denen weniger als ein halber Liter Flüssigkeit getrunken wird. Im Gegensatz zur ursprünglichen Kur, bei der diese Flüssigkeit zumeist aus Weißwein bestand, sind in der modernen Variante Getränke ohne Alkohol und in ausreichender Menge vorgesehen.

Beide Arten der Schroth-Kur werden mit so genannten „Schrothschen Packungen“ kombiniert. Das sind Dunstwickel, bei denen der ganze Körper über Nacht zur Entgiftung in feuchtkalte Tücher eingewickelt und von Wärmflaschen erwärmt wird. Welche Variante für Ihr Wohlbefinden am besten geeignet ist, entscheiden Sie gemeinsam mit Ihrem Kurarzt.

Physikalische Therapie (Physiotherapie)

Die Physiotherapie fasst in der Medizin solche Behandlungsformen zusammen, die auf physikalischen Methoden beruhen. Das sind zum Beispiel Wärme, Gleichstrom, Infrarot- und UV-Licht, Wasseranwendungen und mechanische Behandlungen, zu der die Massage gehört. In der Regel wird sie von ausgebildeten Physiotherapeuten und Masseuren angewendet.

Die Maßnahmen der physikalischen Therapie werden größtenteils zur Rehabilitation angewendet, kaum zur Vorsorge. Sie lindern und heilen bereits vorhandene Schmerzen und Beeinträchtigungen. Oft entstehen diese Beschwerden bei Überbelastung oder durch den natürlichen Alterungsprozess. Menschen mit Beschwerden wie z.B. Rückenschmerzen, Nackenverspannungen, Rheuma oder Arthritis kann so Linderung verschafft werden.

Viele der Maßnahmen verschreibt Ihnen der Arzt auf Rezept, so dass Ihre Krankenkasse den Großteil der Leistungen übernimmt und Sie lediglich den Eigenanteil zahlen müssen.